Star Wars Outlaws und die Faszination des Untergrunds

Meine Wohnung im Herzen Kreuzbergs sieht ein bisschen aus wie eine Mischung aus einer Bibliothek und einem Gaming-Museum – Regale voll mit Rollenspiel-Klassikern und ein PC-Setup, das den neuesten AAA-Titeln gerecht wird. Wenn ich nicht gerade durch Baldur's Gate 3 schleiche und mir den Kopf darüber zerbreche, wie ich den nächsten Goblin austrickse, dann erkunde ich andere virtuelle Welten.

Ein intensiver Augenkontakt zwischen einem Schmuggler und einem imperialen Sturmtruppler, bevor der Schuss fällt.

Baldur's Gate 3 war für mich dieses Jahr eine Offenbarung – tiefgründige Story, moralische Dilemmata und eine Welt, die so lebendig wirkt, dass man fast vergisst, dass es „nur“ ein Spiel ist. Nach gut 80 Stunden im fantastischen Faerûn wollte ich sehen, ob ich ähnliche Faszination im Star-Wars-Universum erleben kann. Zum Glück kam Star Wars Outlaws zur richtigen Zeit.

Ich habe jetzt etwa 25 Stunden in Outlaws verbracht, die Hauptstory abgeschlossen und mich durch zig Nebenquests, Kämpfe und politische Intrigen gewühlt. Spoiler: Es hat sich gelohnt! Aber lasst uns mal genauer auf einen der spannendsten Aspekte des Spiels schauen – die vier Fraktionen, die Outlaws zu einem einzigartigen Erlebnis machen.

Die vier Fraktionen in Star Wars Outlaws

In Star Wars Outlaws dreht sich alles um Macht, Verrat und die Kunst, mit den richtigen (oder falschen) Leuten Deals abzuschließen. Als Spieler*in schlüpft man in die Rolle von Kay Vess, einer cleveren Schurkin, die sich im kriminellen Untergrund der Galaxis behaupten muss. Und genau hier kommen die vier Fraktionen ins Spiel: Ashiga-Clan, Crimson Dawn, Hutt-Kartell und die Pyke-Syndikat. Jede hat ihre eigene Persönlichkeit, Ziele und Regeln – und genau das macht sie so faszinierend.

Ein Blick in die Zukunft, eine Vision einer Galaxie, befreit von imperialer Tyrannei.

1. Ashiga-Clan – Die Underdogs mit Stil

Der Ashiga-Clan ist eine Gruppe von Kriminellen, die für ihren Hang zu Technik und schnellen Angriffen bekannt sind. Sie wirken fast wie eine Mischung aus Cyberpunk-Banditen und Rebellen, die gerne Chaos stiften, aber trotzdem einen Kodex haben. Besonders spannend fand ich ihre Missionsstrukturen: Oft geht es darum, schnelle, präzise Raids durchzuführen, ähnlich wie bei einem Banküberfall in einem Western.

Man fühlt sich fast wie ein heimlicher Schatten, der aus dem Nichts zuschlägt und genauso schnell wieder verschwindet. Doch unterschätzt sie nicht – sie mögen klein wirken im Vergleich zu den anderen Fraktionen, aber sie haben definitiv ihre eigenen Pläne, und wenn man nicht aufpasst, wird man schnell zum Opfer ihrer Ränkespiele.

Ein dramatischer Moment, in dem Kay Vess und Nix einen wertvollen Artefakt aus den Händen eines rivalisierenden Schmugglers entwenden, während Chaos ausbricht.

2. Crimson Dawn – Die Mafia der Galaxis

Ah, Crimson Dawn! Schon der Name klingt nach Gefahr und Intrigen. Diese Fraktion ist nichts weniger als die galaktische Mafia. Ihre Anführer*innen sind manipulativ, mächtig und immer auf der Suche nach dem nächsten großen Coup. Hier fühlte ich mich oft wie in einem Noir-Film: Gespräche in dunklen Gassen, zwielichtige Gestalten und Deals, bei denen man weiß, dass man irgendwann bezahlen muss – ob mit Credits oder mit etwas weit Kostbarerem.

Das Spiel fängt die Atmosphäre von Crimson Dawn perfekt ein. Jede Interaktion mit ihnen fühlt sich riskant an, aber gerade das macht es so spannend. Ihre Missionen sind oft moralisch zwiespältig: Schütze einen Informanten oder opfere ihn, um selbst aus der Sache rauszukommen. Solche Entscheidungen brennen sich ins Gedächtnis.

Kay Vess, die junge Schmuggler-Heldin, steht am Steuer ihres Raumschiffs und navigiert durch ein gefährliches Asteroidenfeld, während sie von imperialen Sternenjägern verfolgt wird.

3. Hutt-Kartell – Schwere Jungs mit einem Hang zur Dekadenz

Wer Star Wars kennt, kennt die Hutts. Sie sind quasi die Paten des Outer Rims, und das spürt man auch in Star Wars Outlaws. Die Missionen mit dem Hutt-Kartell sind oft aufwändig und voller Verrat. Es geht nicht nur darum, Dinge zu stehlen oder jemanden zu beschützen – nein, hier sind auch Luxus und Show Teil des Deals.

Einmal musste ich in einer Mission ein wertvolles Artefakt aus einem Palast stehlen, während eine riesige Party im Gange war. Es fühlte sich an wie „Ocean’s Eleven“ im Star-Wars-Setting. Und natürlich darf man nie vergessen: Mit einem Hutt zu verhandeln ist wie mit einer Schlange zu spielen – faszinierend, aber brandgefährlich.

Ein atemberaubendes Luftkampfmanöver durch die Wolken eines fremden Planeten.

4. Pyke-Syndikat – Das Kollektiv der Gierigen

Das Pyke-Syndikat ist die wohl pragmatischste Fraktion im Spiel. Sie konzentrieren sich auf den Handel – vor allem mit Gewürzen, der wertvollsten Ressource der Galaxis. Ihre Operationsweise erinnert mich an riesige Drogenkartelle in modernen Gangsterfilmen.

Die Pyke sind still, kalkuliert und immer darauf aus, ihren Profit zu maximieren. Ihre Quests drehen sich oft um Logistik, Überfälle auf rivalisierende Handelsrouten oder das Schmuggeln gefährlicher Waren. Für mich war das Pyke-Syndikat die rationalste, aber auch emotionsloseste Fraktion. Wer Deals mit ihnen abschließt, bekommt zwar Credits, aber keine Freundschaft.

Fazit: Star Wars Outlaws und die Faszination des Untergrunds

Star Wars Outlaws ist mehr als nur ein weiteres Open-World-Spiel. Es ist ein Erlebnis, das die Star-Wars-Galaxis in ihrer chaotischsten, gefährlichsten und gleichzeitig faszinierendsten Form zeigt. Die vier Fraktionen sind das Herzstück des Spiels und verleihen der Welt eine Tiefe, die ihresgleichen sucht.

Ein einsamer Schmuggler kämpft sich durch ein gefährliches Asteroidenfeld.

Für mich als RPG-Fan war es eine echte Freude, meine Entscheidungen gegen die verschiedenen Mächte abzuwägen und dabei zu spüren, wie die Welt auf mich reagiert. Ob ich dem Ashiga-Clan half, einen Hutt austrickste oder einen Deal mit Crimson Dawn einging – jede Entscheidung fühlte sich bedeutungsvoll an.

Abschließend kann ich nur sagen: Wenn ihr wie ich von einem Open-World-Star-Wars-Spiel geträumt habt, dann ist Outlaws genau das Richtige für euch. Macht euch bereit für Intrigen, Action und eine Welt, in der jede Entscheidung zählt. Möge die Macht – oder in diesem Fall die Credits – mit euch sein!

Vorteile

  • Atmosphärisches Star-Wars-Setting mit Fokus auf den kriminellen Untergrund
  • Spannende Fraktionen, die das Gameplay enorm bereichern
  • Viel Entscheidungsfreiheit und moralische Dilemmas
  • Open World mit zahlreichen Details und Geheimnissen

Nachteile

  • Teilweise etwas zu vorhersehbare Story-Twists
  • Manchmal repetitives Missionsdesign
  • Kleine Bugs, die den Spielfluss stören können

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