Unschuld stirbt im Rattenmeer: A Plague Tale: Innocence im Test
A Plague Tale: Innocence – ein Titel, der so viel verspricht und mich schlussendlich auch nicht enttäuscht hat. Entwickler Asobo Studio entführt uns ins mittelalterliche Frankreich, in die Fänge der Pest und erzählt dabei eine Geschichte, die unter die Haut geht.
"Die Ratten sind die wahren Könige dieses Landes", sinniert Lucas, ein Nebencharakter im Spiel, und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Die Plage der Nager ist in A Plague Tale: Innocence nicht nur Kulisse, sondern aktiver Bestandteil des Spiels. Horden von Ratten überfluten Dörfer, verschlingen alles Lebendige und werden zu einer unüberwindbaren Gefahr.
Die eigentliche Protagonistin ist jedoch Amicia, ein junges Mädchen, deren Leben durch die Pest und die brutale Inquisition aus den Fugen gerät. Ihr kleiner Bruder Hugo ist von einer mysteriösen Krankheit befallen, die ihn mit den Ratten verbindet. Getrieben von der Sorge um Hugos Wohlergehen und dem Wunsch nach Heilung, begibt sich Amicia auf eine Reise voller Gefahren.
Emotionaler Sog und packendes Setting
Die Stärke von A Plague Tale: Innocence liegt zweifelsohne in der emotionalen Erzählung, in der die Beziehung zwischen Amicia und Hugo im Mittelpunkt steht und sich im Laufe des Spiels auf berührende Weise entwickelt, was dazu führt, dass man um Hugos Leben bangt, mit ihm mitfiebert und sich für ihn verantwortlich fühlt - ein Grund mehr A Plague Tale: Innocence zu kaufen. Das Setting des mittelalterlichen Frankreichs, geprägt von der omnipräsenten Bedrohung durch die Pest, ist düster und beklemmend schön. Die detaillierten Umgebungen und die eindrucksvollen Lichtspiele tragen maßgeblich zur Atmosphäre bei.
Stealth und Crafting: Fluch und Segen
Spielerisch setzt A Plague Tale: Innocence auf Stealth-Gameplay. Amicia muss sich oft unbemerkt an Feinden vorbeischleichen, um Gefahren zu umgehen. Die dafür angebotenen Mechaniken sind solide, aber auf Dauer etwas repetitiv. Gerade zu Beginn des Spiels fällt die geringe Schwierigkeit der Schleichpassagen auf. Trotz der wiederholten Schleichpassagen und der anfänglichen Leichtigkeit beim Umgehen der Gefahren lohnt es sich definitiv,
A Plague Tale: Innocence zu kaufen. Auch das Crafting-System spielt eine wichtige Rolle. Alchemie spielt eine zentrale Rolle und ermöglicht es Amicia, nützliche Gegenstände und Waffen zu erschaffen. Diese Gegenstände, von Tränken zur Ablenkung der Ratten bis hin zu Feuerpfeilen, sind im Spielverlauf durchaus hilfreich. Dennoch bleibt die Wirkung etwas oberflächlich, da man schnell auf eine kleine Auswahl an "bewährten" Rezepten zurückgreift.Fazit: Packendes Mittelalter-Abenteuer mit Schwächen
A Plague Tale: Innocence ist ein Spiel voller Emotionen und packender Momente. Die Geschichte um Amicia und Hugo geht nah, das Setting ist atmosphärisch und die Steuerung weitgehend gelungen.
Pro:
- Packende und emotionale Story
- Atmosphärisches Setting im mittelalterlichen Frankreich
- Interessanter Einsatz der Ratten als Spielmechanik
- Solide Stealth-Mechaniken
Contra:
- Auf Dauer etwas repetitive Stealth-Passagen
- Oberflächliches Crafting-System mit wenig spielerischem Tiefgang
Trotz kleinerer Schwächen im Gameplay hinterlässt A Plague Tale: Innocence einen bleibenden Eindruck. Wer sich auf eine emotional aufgeladene Reise in ein düsteres Mittelalter einlassen möchte, dem sei dieses Spiel wärmstens empfohlen.
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