Ist Evil Dead: The Game wirklich gruselig?

Eine Analyse von Ton, Atmosphäre und Survival-Horror-Elementen

Fans des Kultklassikers "Evil Dead" und Freunde von Survival-Horror-Spielen haben mit "Evil Dead: The Game" einen vielversprechenden Titel erhalten, der beide Welten vereint. Doch wie gruselig ist dieses Spiel wirklich? Wie gestaltet sich die Atmosphäre, und verdient es das Prädikat eines guten Survival-Horror-Games? Wir werfen einen detaillierten Blick auf diese Aspekte, um diese Fragen zu beantworten. Obwohl wir auch über andere Horror-Titel wie Dead Space und Alan Wake II berichten, fühlt sich Evil Dead: The Game anders an, da es den Fokus auf asymmetrische Multiplayer-Action legt statt auf linearen Einzelspieler-Horror.

Ein unheimlicher Wald bei Nacht: Dunkle Bäume, Nebel und ein unheimliches Licht, das die gruselige Stimmung von "Evil Dead: The Game" einfängt.

Die Atmosphäre: Ein gelungener Mix aus Horror und Humor

"Evil Dead: The Game" bleibt seinen Wurzeln treu und kombiniert Horror mit einer ordentlichen Prise schwarzem Humor. Das Setting ist typisch für das Franchise: finstere Wälder, verlassene Hütten und eine unheimliche Präsenz, die ständig Bedrohung vermittelt. Die Dunkelheit, durchbrochen von spärlichem Licht und bedrohlichen Schatten, sorgt für eine beklemmende Grundstimmung.

Die Entwickler haben großen Wert darauf gelegt, die ikonischen Orte aus der "Evil Dead"-Reihe detailgetreu nachzubilden. Egal, ob man durch den ikonischen Wald oder das berüchtigte Cabin stolpert, jedes Detail scheint direkt aus den Filmen entsprungen zu sein. Diese Liebe zum Detail trägt wesentlich zur Immersion bei.

Ash Williams mit Kettensäge: Der ikonische Held der Serie in Aktion, bereit, sich den Deadites zu stellen.

Gleichzeitig lockert der Humor, ein Markenzeichen der "Evil Dead"-Reihe, die bedrückende Stimmung auf. Besonders Ash Williams, der Protagonist der Serie, trägt mit seinen ironischen Sprüchen und bissigen Kommentaren dazu bei, dass man als Spieler nicht vollständig in Angst versinkt. Es ist dieser Balanceakt zwischen Horror und Humor, der "Evil Dead: The Game" so einzigartig macht.

Ist das Spiel gruselig?

Die Antwort auf diese Frage hängt stark davon ab, welche Art von Horror man bevorzugt. "Evil Dead: The Game" setzt weniger auf subtile, psychologische Schreckmomente, sondern mehr auf direkte Bedrohung und klassische Jumpscares. Die Deadites, die untoten Gegner des Spiels, tauchen oft plötzlich und unerwartet auf, was zu einigen Herzstillstandmomenten führt.

Besonders in Solo-Missionen kann die gruselige Atmosphäre ihre volle Wirkung entfalten. Das Gefühl, allein und unbewaffnet durch die Dunkelheit zu schleichen, während man weiß, dass hinter jedem Schatten eine Gefahr lauern könnte, ist wirklich nervenaufreibend. Die stimmige Soundkulisse verstärkt diese Wirkung noch: Unheimliche Geräusche, leises Flüstern und plötzliches Kreischen schaffen ein beklemmendes Spielerlebnis.

Verlassene Waldhütte: Eine detailgetreu nachgebildete Hütte aus dem "Evil Dead"-Universum, umgeben von Dunkelheit und Bedrohung.

Allerdings kann die Angst auch abnehmen, wenn man in der Gruppe spielt. Der Koop-Modus, ein zentraler Bestandteil des Spiels, fördert eher Teamarbeit und strategisches Vorgehen als das Gefühl des Alleinseins. Mit Freunden zu spielen kann zwar spaßig sein, nimmt dem Spiel jedoch einiges von seiner Gruselwirkung.

Die Mechaniken: Survival-Horror mit Fokus auf Action

"Evil Dead: The Game" legt einen starken Fokus auf Action, was es von klassischen Survival-Horror-Spielen wie "Silent Hill" oder "Amnesia" unterscheidet. Die Spieler kämpfen sich durch Horden von Gegnern, sammeln Ressourcen und arbeiten zusammen, um verschiedene Missionen zu bewältigen.

Das Ressourcenmanagement ist zwar ein wichtiger Bestandteil, aber nicht so ausgeprägt wie in anderen Survival-Horror-Spielen. Waffen und Heilgegenstände sind meist ausreichend vorhanden, wodurch der Druck, zu sparen und zu planen, etwas abgeschwächt wird. Trotzdem müssen Spieler sorgfältig überlegen, wie sie ihre Ressourcen einsetzen, besonders in schwierigeren Missionen.

Deadite-Angriff: Eine Nahaufnahme eines Deadites, der aus dem Schatten hervorspringt, um die Spieler zu erschrecken.

Ein weiterer Aspekt, der "Evil Dead: The Game" von klassischen Horror-Spielen unterscheidet, ist das asymmetrische Gameplay. Spieler können entweder als Überlebende oder als Kandarianischer Dämon antreten. Letzteres bietet eine ganz andere Erfahrung, da man aus der Perspektive des Bösen agiert und Fallen stellt, um die Überlebenden zu besiegen. Dieser Modus ist weniger gruselig, dafür aber unglaublich spaßig und strategisch anspruchsvoll.

Ist es ein gutes Survival-Horror-Spiel?

"Evil Dead: The Game" ist kein klassisches Survival-Horror-Spiel im traditionellen Sinne. Wer psychologische Tiefe und eine bedrückende, einsame Atmosphäre sucht, könnte hier enttäuscht werden. Stattdessen bietet das Spiel eine actionreiche, oft chaotische Erfahrung, die mehr Wert auf Unterhaltung als auf tiefen Horror legt.

Das bedeutet jedoch nicht, dass das Spiel schlecht ist – ganz im Gegenteil. Für Fans der "Evil Dead"-Reihe und Spieler, die eine Mischung aus Horror, Action und Koop-Gameplay suchen, ist "Evil Dead: The Game" eine hervorragende Wahl. Es bleibt seinem Ursprung treu und bietet gleichzeitig genug Abwechslung, um sowohl Neulinge als auch eingefleischte Fans zu begeistern.

Koop-Team im Kampf: Eine Gruppe von Überlebenden, die zusammenarbeitet, um die Horden von Gegnern zu besiegen.

Die Stärken des Spiels liegen in seiner Atmosphäre, seinem Humor und dem innovativen asymmetrischen Gameplay. Schwächen zeigen sich in der manchmal zu stark auf Action fokussierten Spielweise und dem Verlust des Horrors im Koop-Modus.

Fazit: Ein unterhaltsames Horror-Action-Erlebnis

Ist "Evil Dead: The Game" gruselig? Ja, zumindest in den richtigen Momenten und Spielmodi. Die Mischung aus unheimlicher Atmosphäre, ikonischem Humor und actionreichem Gameplay macht das Spiel zu einem einzigartigen Erlebnis. Als reines Survival-Horror-Spiel mag es nicht die Erwartungen aller Genre-Fans erfüllen, aber als Hommage an die "Evil Dead"-Reihe und als unterhaltsamer Koop-Titel ist es absolut empfehlenswert.

Wer Horror mit einem Augenzwinkern mag und sich nicht scheut, gegen eine Armee von Deadites anzutreten, sollte diesem Spiel eine Chance geben. Es ist ein würdiger Vertreter des Franchises und eine gelungene Mischung aus Spannung, Schrecken und Spaß.

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