Wie unterscheidet sich das Kampfsystem in Dark Souls III von früheren Souls-Spielen?
Die Dark Souls-Reihe von FromSoftware hat sich durch ihr intensives, taktisches und gnadenloses Kampfsystem einen legendären Ruf erarbeitet. Doch wie hebt sich Dark Souls III in Bezug auf die Kampfmechaniken von seinen Vorgängern ab? Dieses Spiel, das als krönender Abschluss der Serie gilt, bringt nicht nur altbekannte Elemente zurück, sondern überarbeitet sie mit einigen entscheidenden Neuerungen. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die wichtigsten Unterschiede und Innovationen des Kampfsystems in Dark Souls III.
1. Das gesteigerte Tempo: Schnellere und dynamischere Kämpfe
Einer der markantesten Unterschiede zu Dark Souls und Dark Souls II liegt im deutlich schnelleren Kampftempo. Dark Souls III ist spürbar von Bloodborne inspiriert, einem anderen FromSoftware-Titel, der mit seiner Schnelligkeit und Aggression viele Spieler begeisterte. Die Bewegungsgeschwindigkeit des Charakters wurde erhöht, und die Animationen wirken flüssiger. Gegner agieren ebenfalls schneller, greifen in schnelleren Abfolgen an und fordern den Spieler, sich noch schneller auf neue Situationen einzustellen.
Die schnelleren Kampfmechaniken zwingen Spieler dazu, die Umwelt besser wahrzunehmen und ihre Reaktionen zu optimieren. Die traditionelle Methode, sich hinter einem Schild zu verstecken, ist oft weniger effektiv, da viele Gegner Angriffe ausführen, die diese Verteidigung durchbrechen. Das Resultat? Spieler müssen sich häufiger auf Ausweichmanöver verlassen.
2. Der Fokus auf Ausweichen und Beweglichkeit
Das Rollen und Ausweichen wurde in Dark Souls III nicht nur zu einer zentralen Komponente der Verteidigung, sondern auch stark verfeinert. Die Rolle fühlt sich flüssiger und reaktionsfreudiger an als in früheren Spielen. Spieler können sich schneller erholen und bereit für den nächsten Angriff oder Konter sein. Gleichzeitig ist das Zeitfenster der Unverwundbarkeit (iframes) gut ausbalanciert, sodass das Timing entscheidend bleibt.
Diese Betonung auf Beweglichkeit führt zu einer größeren Vielfalt an Kampfstilen. Spieler, die sich für leichtere Rüstungen entscheiden, profitieren von erhöhter Geschwindigkeit und Agilität, was sie im Vergleich zu schwer gepanzerten Charakteren wendiger macht. Dieses Design ermutigt unterschiedliche Herangehensweisen und belohnt strategische Planung.
3. Die Einführung der Waffenfertigkeiten (Weapon Arts)
Eine der wichtigsten Neuerungen in Dark Souls III ist das System der Waffenfertigkeiten, auch bekannt als Weapon Arts. Diese besonderen Fähigkeiten sind einzigartig für jede Waffe und verleihen dem Kampfsystem eine neue Ebene der Tiefe. Sie reichen von kraftvollen Hieben über defensive Haltungen bis hin zu Buffs, die die eigenen Angriffe verstärken.
Ein Beispiel dafür ist die "Haltung" (Stance), die bei bestimmten Schwertern aktiviert werden kann. Diese erlaubt es, in eine spezielle Kampfhaltung zu wechseln, die Zugang zu extrem durchdringenden Angriffen gibt. Andere Waffen, wie Speere oder Stäbe, bieten wiederum Fähigkeiten, die magische Effekte hervorrufen oder die Verteidigung des Spielers verbessern.
Weapon Arts eröffnen eine Vielzahl an taktischen Möglichkeiten und ermutigen Spieler, mit unterschiedlichen Waffen und Fertigkeiten zu experimentieren. Gleichzeitig verbrauchen sie Fokuspunkte (FP), was bedeutet, dass ihre Nutzung strategisch geplant werden muss. Spieler müssen eine Balance zwischen offensiven und magischen Aktionen finden, da FP auch für Zaubersprüche erforderlich sind.
4. Herausfordernde Boss-Kämpfe mit komplexeren Mechaniken
Die Bossgegner in Dark Souls III setzen neue Standards in Sachen Design und Mechanik. Viele Bosse haben mehrere Phasen, in denen sich ihre Angriffsmuster und Verhaltensweisen drastisch ändern. Diese Dynamik sorgt dafür, dass Spieler auch während des Kampfes ihre Strategien anpassen müssen.
Ein gutes Beispiel dafür ist der Kampf gegen Pontiff Sulyvahn, bei dem der Boss in der zweiten Phase einen geisterhaften Doppelgänger beschwört, der seine Angriffe kopiert. Solche Mechaniken machen die Kämpfe anspruchsvoller und abwechslungsreicher als in früheren Teilen der Reihe.
Darüber hinaus bieten die Bosse in Dark Souls III eine atemberaubende Präsentation. Die Übergänge zwischen den Phasen sind oft visuell beeindruckend und musikalisch untermalt, was die Intensität und Dramatik der Kämpfe erhöht.
5. Die Änderungen im Magie- und Manasystem
Dark Souls III führt ein überarbeitetes Magiesystem ein, das dem des ersten Dark Souls ähnelt, jedoch mit einer neuen Ressource: den Fokuspunkten (FP). Im Gegensatz zu Dark Souls II, wo Zauber eine festgelegte Anzahl von Verwendungen hatten, müssen Spieler in Dark Souls III FP verwenden, um Magie zu wirken. Diese Ressource wird durch das Asche-Estusflakon (Ashen Estus Flask) wiederhergestellt, das Spieler individuell zwischen normalen Heilflakons und FP-Flakons aufteilen können.
Das neue System ermöglicht mehr Flexibilität, da Spieler selbst entscheiden können, wie sie ihre Ressourcen verteilen. Es verleiht magischen Charakteren eine größere Vielseitigkeit, macht sie jedoch auch abhängiger von einer guten Ressourcenverwaltung.
6. Die Bedeutung der Levelgestaltung und Gegnerplatzierung
Das Kampfsystem von Dark Souls III wird durch die durchdachte Levelgestaltung und die Platzierung der Gegner perfekt ergänzt. Feinde sind strategisch positioniert, um Spieler in schwierige Situationen zu bringen und sie zu cleverem Einsatz von Kampfmechaniken zu zwingen. Engpässe, Abgründe und Fallen stellen eine zusätzliche Herausforderung dar und sorgen dafür, dass das Umfeld immer Teil des Kampfes bleibt.
Die größere Anzahl an feindlichen Gruppen im Vergleich zu früheren Spielen unterstreicht den Wert von Crowd-Control-Techniken und taktischen Entscheidungen. Gleichzeitig bietet die vertikale Gestaltung vieler Levels neue Möglichkeiten, Gegner zu überraschen oder in Hinterhalte zu locken.
Fazit: Ein vertrautes, aber evolutionäres Kampfsystem
Dark Souls III schafft es, die Essenz des Kampfsystems der Reihe beizubehalten und gleichzeitig neue Elemente einzuführen, die frischen Wind bringen. Das schnellere Tempo, der Fokus auf Beweglichkeit, die Einführung von Weapon Arts und die Überarbeitung des Magiesystems machen die Kämpfe dynamischer und vielseitiger. Gleichzeitig bleibt das Spiel den Kernprinzipien der Serie treu: Taktik, Geduld und die Freude überwundener Herausforderungen.
Für Fans der Reihe bietet Dark Souls III eine perfekte Balance zwischen Tradition und Innovation. Neue Spieler hingegen werden von der Dynamik und der strategischen Tiefe begeistert sein. Es ist diese Kombination, die Dark Souls III zu einem Höhepunkt der Serie macht und seine Position als eines der besten Action-RPGs seiner Zeit festigt.
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